Veranstaltung: | Wahlprogramm zur Bezirkswahl 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Beschlussfassung über das Bezirkswahlprogramm 2019 |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | KMV |
Beschlossen am: | 10.01.2019 |
Eingereicht: | 14.03.2019, 02:23 |
Antragshistorie: | Version 1 |
12 Finkenwerder
Text
12 Finkenwerder
Finkenwerder ist ein Stadtteil der Gegensätze. Die idyllische Halbinsel liegt
direkt am Industriehafen. Am Luftfahrtstandort findet Forschung von morgen statt
– das Verkehrskonzept dorthin ist aber von gestern. Zwei Naturschutzgebiete
grenzen an die Alte Süderelbe – aber die Luftschadstoffe sind rekordverdächtig.
Wir fordern ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept für Finkenwerder, das den
Zuliefer- und Durchgangsverkehr aus dem Ortskern heraushält und die Situation
für Fahrradfahrer*innen verbessert. Parkhäuser an den Industriegebieten können
den täglichen Parksuchverkehr aus den Wohngebieten heraushalten. Sollte das
nicht helfen, wollen wir Anwohnerparken für die Wohngebiete prüfen lassen. Wir
fordern Tempo 30 im gesamten Stadtteil. Der Steendiek wurde in der vergangenen
Legislatur umgebaut und ein neuer Kreisel in der Ortsmitte eingerichtet; die
Beruhigung für den Verkehr blieb aber auf das kleine Ende des Steendieks
begrenzt. Durch unsere Intervention wurde die Verkehrsführung für Fahrräder
leicht verbessert, hier muss immer noch mehr passieren.
Mehr Menschen ziehen nach Finkenwerder, und das HVV-Angebot muss dem angepasst
werden. Die Fähre 62 soll bis Mitternacht mindestens halbstündlich fahren. Wir
werden uns beim HVV einsetzen, dass der Bus 151 sowie die Busse nach Harburg im
Takt erhöht werden. Finkenwerder und Wilhelmsburg teilen sich inzwischen einen
Betriebshof, aber keine Buslinie mehr. Wir fordern die Wiederherstellung einer
Direktverbindung zwischen den beiden Mitte-Stadtteilen.
Auf dem Gelände des Maritimen Einkaufzentrums muss der Betreiber an
verschiedenen Stellen nachbessern, uns fehlt besonders ein barrierefreier Zugang
für Fußgänger*innen.
Der Bau von neuen Wohnungen und Baugemeinschaften wurde vorangetrieben und ein
neues Dienstleistungszentrum am Butendeichsweg wurde geschaffen.
Wir wollen die Artenvielfalt erhalten. In Finkenwerder sind die Westerweiden und
die Finkenwerder Süderelbe unter Naturschutz gestellt. Für beide Gebiete fordern
wir die Fertigstellung und Umsetzung des Pflege- Entwicklungskonzepts. Ein
Biotopverbund zwischen den Naturschutzgebieten und dem Moorgürtel kann die
Lebensräume für Tiere und Pflanzen wieder verbinden. Wir sind für Insektenschutz
statt Bienensterben und wollen deshalb das Konzept einer ökologischen Graben-
und Binnendeichspflege umsetzen. Bei der Umsetzung des "B-Plan Finkenwerder 32"
soll naturschutzfachlicher Ausgleich in Finkenwerder stattfinden.
Das sind unsere Ideen für den Rüschpark: Am Spielplatz fehlt eine öffentliche
Toilette und ein paar Mülleimer. Der Rosengarten sieht gepflegt gleich besser
aus. Und für Paare und Familien, die Hochzeit, Geburt oder andere Anlässe mit
dem Pflanzen eines Baumes feiern wollen, soll dort ein Pflanzfeld ausgewiesen
werden.
Der Grünzug am Auedeich lädt ein zum bedächtigen Sport: Ein öffentliches Boule-
Feld würde dort bespielt werden.
Die Immissionen aus Licht, Luftschadstoffen und Lärm müssen in Finkenwerder
endlich reduziert werden.
Finkenwerder eignet sich dank der Abwärme aus Industrie und Hafen hervorragend
für einen eigenen Energieverbund, wir wollen die Prüfungen dafür veranlassen.
Finkenwerder braucht ein kulturelles Stadtteilzentrum . Außerdem verliert der
Wochenmarkt seit einigen Jahren an Attraktivität und soll wieder belebt werden.